Wir freuen uns immer sehr, wenn wir von unseren ehemaligen Bewohnern Post bekommen. Besonders gespannt sind wir auf die Post von unseren Langzeitbewohnern. So wie Max, der seit 2014 insgesamt drei Mal vermittelt wurde und jedes Mal wieder zurück kam, weil er einfach eine besondere kleine Persönlichkeit ist, wie man auch aus seiner Post ersehen kann. Umso mehr freuen wir uns, dass es Menschen gibt, die gerade diesen Special-Dogs eine Chance auf ein Zuhause geben, gerade, wenn die Doggies nicht mehr die Jüngsten und einfachsten Charakteren sind. Wir danken Frau S., dass sie Max ein Zuhause gibt und mit seinen “Macken” klar kommt!
Hier die Post von Max’ Frauchen:
Liebe Frau Schneider,
schon länger wollte ich mich noch einmal bei Ihnen melden und ein Feedback zu Max geben. Es sind ja schon nahezu 10 Monate, wo er bei mir ist.
Nun, er hat sich wirklich gut eingelebt. Die heftige Ressourcen-Verteidigung, die er hatte, hat er nahezu abgelegt. Ich bin zwar immer noch sehr vorsichtig, wenn er einen aktuellen „Schatz“ hat, aber ich kann mittlerweile ohne Probleme an ihm vorbeigehen, wenn er damit beschäftigt ist. In der ersten Zeit, fletschte er sofort die Zähne und wurde zickig. Es ist sogar so, dass er mir seinen Schatz zeigt und ihn immer hinter mir herträgt. Fellpflege ist leider ohne Maulkorb nicht möglich, aber auch hier hoffe ich, dass er in naher Zukunft noch mehr Vertrauen aufbaut. Ich lasse ihn alle 3 Monate professional schneiden und zwischendurch auch dort baden. So denke ich, wird er nach und nach verstehen, dass auch hier keine Gefahr droht. Ich bürste ihn 1 – 2 mal die Woche vorsichtig – manchmal ist er ganz ruhig aber manchmal auch nicht. Aber da ist ja ein Maulkorb sehr hilfreich und wenn er artig war, gibt es Leberwurst als Belohnung.
Alleine bleiben kann er auch und er schläft nachts durch. Auch bellt er generell nicht viel – nur wenn das Postauto kommt, legt er los oder wenn er jetzt abends im Dunkeln was hört oder jemand auf der Straße noch läuft. Aber das ist nicht schlimm, darüber bin ich sogar froh. Im Haus läuft er immer hinter mir her und wenn ich mal ohne ihn aus dem Haus gehe, freut er sich riesig, wenn ich wieder zurückkomme. Dann werden meine Pantoffeln geschnappt, hin und her geschleudert und der Teppich fliegt auch mal gern durch den Flur. Er ist dann immer komplett aus dem Häuschen. Zu kleineren Beißattacken mir gegenüber ist es leider auch mal gekommen, aber hier muss ich sagen, er war nicht aggressiv, sondern es war immer der Situation insofern geschuldet, dass er unsicher war und durch das Schnappen für sich die Situation klären wollte. Um diese Situationen zu vermeiden, habe ich dann angefangen ein „Tagebuch“ zu führen, wo ich mir notierte, wie/wann/warum er so reagierte. So konnte ich besser die Situation beurteilen und ich kann sagen, dass nicht er aus dem nix zuschnappte, sondern dass ich mich in diesem Moment falsch verhalten habe (z.B. hatte ich ihm nach einem Spaziergang die Hinterpfote kurz saubermachen wollen – ohne Maulkorb; zack hat er mich in den Unterarm gekniffen. Ich war selbst Schuld – hätte ihm ja den Maulkorb erst umtun können, da ich doch weiß dass er empfindlich ist). Bei Max muss man halt Geduld haben, umso schöner ist es nun zu sehen, wie er immer mehr Vertrauen aufbaut.
Auch nehme ich mit ihm nun an Lernspaziergängen teil (s. beiliegende Foto), was ihm und auch mir viel Spaß macht. Bei unserem letzten Spaziergang hat auch ich eine junge Frau mit ihrem Partner und einem Rottweiler teilgenommen, die Max wiedererkannte, da sie wohl auch im Tierheim tätig ist. Das war eine echte Überraschung.
Nun, Sie sehen, dass die letzten Monate für mich sehr ereignisreich waren. Aber ich habe nicht bereut, den kleinen Kerl aufgenommen zu haben und es ist schön zu sehen, wie er sich entwickelt. Anbei sende ich Ihnen noch ein paar Fotos (Lernspaziergang und mit seinen Hundekumpels „Socke“ und „Luzy“. Mit Luzy und ihrem Herrchen laufen wir sehr viel gemeinsam).
Ich wünsche Ihnen und allen vom Tierheim-Team (liebe Grüsse auch an Frau Weller) ein gesundes Neues Jahr!
Susanne S. und Mäxchen