Unsere Bruchpiloten aus dem Katzenhaus

Im letzten Jahr hatten wir einige „Bruchpiloten“ im Tierheim, also Katzen, die sich bei Autounfällen schwere Verletzungen zugezogen haben. Zum Beispiel Ben und Cookie, die beide mit Platten, Marknägeln oder Fixateur externe ihre kaputten Knochen gerichtet bekommen mussten. Bei Cookie hat die Heilung recht lang gedauert, aber jetzt nach Entfernung sämtlicher Implantate, kann auch er endlich in ein neues Zuhause und in ein glückliches Leben starten.

Das gleiche gilt für Miu, der jetzt schon seit fast einem Jahr bei uns ist. Er hatte eine ausgerenkte Schulter und einen ausgerenkten Oberschenkel, damit hatte er schon eine ganze Zeit gelebt, weil sich niemand um ihn gekümmert hat. Die OP‘s waren sehr kompliziert und zwischendurch hatten wir kaum noch Hoffnung für den lieben Kater, aber wir wollten auch nicht aufgeben. Vor einigen Wochen wurde er nochmal operiert und läuft jetzt so gut wie noch nie. Auch er hat ein neues Zuhause und kann bald umziehen. Wir freuen uns wahnsinnig für ihn, werden ihn aber auch sehr vermissen. All diese Operationen und Behandlungen haben natürlich sehr viel Geld gekostet. Dies alles war nur dank ihrer Spenden möglich. Wir möchten uns im Namen von Ben, Miu, Cookie und einigen anderen dafür bedanken. Ihre Spende hat hier wirklich Leben gerettet und Lebensqualität zurückgegeben.

Das Jahr 2021 war bisher in Bezug auf solche Fälle sehr ruhig. Letzte Woche wurde dann ein noch junger Kater am Straßenrand gefunden. Er war sehr panisch, konnte aber aus eigener Kraft nicht weglaufen. Die Finder brachten ihn ins Tierheim. So wie er in seinem Pappkarton saß, sah man sofort, dass mit seinen Hinterbeinen etwas nicht stimmte. Er hatte starke Schmerzen und musste sofort behandelt werden. Er wurde in Narkose geröntgt und untersucht. Zunächst waren wir guter Hoffnung. Sein Rücken hatte zum Glück bei dem Unfall nichts abbekommen, dafür hatte er eine sehr komplizierte Beckenfraktur. Es war klar, dass der Bruch in einer Spezialklinik operiert werden müsste und diese OP bestimmt nicht billig sein würde. Aber bei einem so jungen Tier muss man ja alles versuchen.

Leider ergaben die weiteren Untersuchungen, dass Teo, wie wir ihn nannten, auch innere Verletzungen hatte. Die Blase war wohl bei dem Aufprall gerissen. Es blieb also nur eine Not-OP. Da sein Zustand und die Blutwerte nicht gut waren, wussten wir, dass es er nicht die besten Chancen hatte. In der OP wurde dann das ganze Ausmaß des Dramas deutlich. Der Autounfall war wohl nicht gerade erst passiert. Die Blase war zerrissen und durch die Blutergüsse war der Enddarm auf fast der gesamten Länge zerstört, ebenso waren die Nieren in Mitleidenschaft gezogen. Eine Heilung war für Teo leider nicht mehr möglich. Wahrscheinlich hatte der junge unkastrierte Kater erste Frühlingsgefühle und dann wird der Straßenverkehr umso gefährlicher.

So traurig diese Geschichte war, ein kleiner Trost ist, dass er wenigstens gefunden wurde und sich nicht länger quälen musste.