Update zu Emma:
Emma ist inzwischen gut in ihrer Pflegestelle angekommen und beginnt, sich langsam einzuleben. Es ist schön zu sehen, wie sie trotz ihrer Blindheit Vertrauen fasst und sich immer besser zurechtfindet.
Allerdings hat Emma uns auch deutlich gezeigt, dass Katzen nicht zu ihren Freunden gehören – ganz im Gegenteil. Daher sollte es in ihrem neuen Zuhause keine Katzen geben. Derzeit wird sie auch auf der Pflegestelle von den dort lebenden Katzen getrennt.
Emma ist von einem Partnertierheim zu uns gekommen.
Dort war die Möglichkeit sie gut unterzubringen momentan nicht gegeben. Bei uns lebt Emma jetzt in einer Pflegestelle.
Sie hat nämlich ein Handicap: Emma ist blind.
Sie ist 5 Monate alt, ein eher kleinbleibender Mischling (momentan knapp 8 kg) mit großen Dackelanteilen.
Wir waren mit ihr schon bei einem Augenspezialisten und haben die Augen genau untersuchen lassen. Sie hat auf beiden Augen keinerlei Sehfähigkeit, was entweder angeboren oder wahrscheinlicher, durch ein Trauma entstanden ist.
Emma kommt aber erstaunlich gut zurecht. In fremder Umgebung und ungewohnten Situationen ist es etwas schwieriger und anstrengend für sie, aber dort wo sie sich auskennt und mit ihren vertrauten Menschen funktioniert alles sehr gut und man merkt ihr die Erblindung kaum an.
Emma ist ansonsten ein völlig normaler Welpe mit viel Unsinn im Kopf. Sie spielt gerne, hat großes Interesse an Schuhen und Hosenbeinen und wie bei anderen Welpen auch, ist vor ihren spitzen Zähnen nichts sicher.
Der Vorteil ist, dass Emma sehr menschenbezogen ist und nur vor wenigen Dingen Angst hat (dazu gehören leider Katzen, die sie schnell wittert und mit lautem Gebell verjagt, da kann man aber mit Geduld dran arbeiten). So lernt sie ihre Welt schnell kennen und findet sich nach kürzester Zeit selbstständig zurecht.
Natürlich gibt es immer mal Situationen, die ihr unheimlich sind, auf die sie dann mit Bellen reagiert und beruhigt werden muss.
Emma braucht ein Zuhause mit wenig Action, also nicht ständige Umgebungswechsel, viele wechselnde Situationen und Menschen. Kinder sollten schon etwas älter sein und zur Rücksichtnahme bereit. Für solch einen Hund sind klare Strukturen und feste Abläufe wichtig. Sie wird sicher kein Hund, der gerne mit durch Menschenmengen läuft und sich in Restaurants und Einkaufszentren wohlfühlt.
Ein Garten wäre toll für sie, da sie dort völlig frei rennen und spielen kann. Zudem ist ein souveräner geduldiger schon vorhandener Hund unabdingbar, da sie sehr den Kontakt zu anderen Hunden sucht, auch gerne mit Hunden spielt und sich im Haus und auch bei Aktivitäten draußen an dem Hund orientiert.
Ihre neuen Menschen sollten geduldig, rücksichtsvoll und standfest sein, da Emma gerne mal zwischen die Füße rennt.
Sie ist extrem anhänglich und verschmust und braucht sehr viel Körperkontakt (auch nachts, also kein Hund für das Körbchen im Wohnzimmer oder auf dem Flur)!
Ansonsten ist sie sehr unkompliziert und lernt gerne und schnell.
Die Augen müssen täglich mit Tropfen behandelt werden und Kontrollen sind mehrmals im Jahr notwendig, da es später zu einem Glaukom (Grüner Star) kommen kann, dies erfordert dann natürlich eine Behandlung.
Natürlich muss man auf Emma anders achten als auf einen sehenden Hund, da sie sich draußen für viele Dinge interessiert und so auch schnell mal den Anschluß verpassen könnte. Sicherlich ist hier auch ein GPS-Tracker hilfreich.
An der Leine laufen fällt ihr noch sehr schwer, sie orientiert sich aber stark mit dem Gehör-und Geruchssinn an Menschen und Hunden, weswegen sie momentan völlig problemlos in der Gruppe mitläuft.
Alleine bleiben kennt sie noch nicht, es wird aber mit einem Hund zusammen kein Problem sein.
Emma ist ein toller und sehr liebenswerter Hund, man muß sich nur auf sie einlassen und es akzeptieren, das manches etwas anders ist als bei sehenden Hunden.











