Winnetou sitzt jetzt schon einige Wochen unten im Katzenhaus. Viele Besucher fragen nach diesem hübschen, imposanten Kerl. Er präsentiert sich auch hervorragend, draußen am Gitter sucht er Kontakt zu den Besuchern, bietet sich an und auch in der Stube kommt er auf wirklich jeden zugelaufen, der die Stube betritt. Ja, jetzt fragen Sie sich: “wo hängt es denn dann?” Das liegt an seiner Vorgeschichte. Winnetou, jetzt ca. drei Jahre jung, wurde viel zu früh von seiner Mutter und den Geschwistern zu einem älteren Ehepaar gebracht. Diese kümmerten sich zwar um den Kater, aber er war als Einzeltier in reiner Wohnungshaltung und hat somit keinerlei “Sozialverhalten” kennengelernt. Und kastriert wurde er auch nicht. Er fing dann an, alle, außer die Ehefrau, zu attackieren. Schwiegertochter und Enkel konnten die Wohnung kaum betreten, ohne Winnetous Krallen und Zähne zu spüren. Deshalb wurde er dann bei uns abgegeben. Wir gingen zunächst, da keine Hoden vorhanden waren, davon aus, dass er kastriert ist. Aber sein Geruch und die erneute Nachfrage bei den Vorbesitzer ergab, dass die Hoden bei der Operation nicht gefunden wurden. Auch bei uns im Tierheim zeigt Winnetou mehrfach, bei unterschiedlichen Personen und in verschiedensten Situationen (auch ohne Ankündigung), seine Zähne und Krallen. Problem ist, dass er auch nicht mehr loslässt und einem sogar in die Oberarme packt – aus dem Sprung heraus. Daher haben wir ihn zunächst nicht in die Vermittlung gegeben. Zwischenzeitlich haben wir einen Kastrationschip gesetzt und Winnetous Verhalten wird merklich besser. Er ist in vielen Situationen noch überfordert, aber wenn man sich mit ihm beschäftigt und ihn fordert, freut er sich sehr und lässt sich auch streicheln, ohne direkt zuzupacken. Wir wollen die Situation aber nicht verschönen… er ist und bleibt momentan noch ein unberechenbarer Kater. Trotzdem hoffen wir, dass sich Katzenliebhaber finden, die sich dieser Herausforderung stellen. In der Stube ist er erstaunlicherweise unkompliziert im Umgang mit den anderen Katzen, so dass auch gerne bereits ein weiteres Tier im Haushalt leben darf. Was Winnetou sich aus unserer Sicht vielleicht wünscht, wäre:
- viel Freigang, am liebsten mit Katzenklappe, so dass er alles selbst entscheiden kann
- viel Beschäftigung und Auslastung
- keine Kinder
- ruhiger, katzenerfahrener Haushalt
- Leckerchen (für Knabberstangen macht er fast alles)
- Geduld im Umgang mit ihm
Wer würde sich gerne dieser Aufgabe stellen? Verheimlichen wollen wir auch nicht, dass Winnetou momentan ab und an markiert, was aber auch unserer Sicht stressbedingt ist. Und das regelmäßige Setzen des Kastrationschips bringt natürlich auch Kosten mit sich, die bei anderen Katzen nicht anfallen würden. Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte per Mail.