Was gibt es Neues zu Nepomuk!


Nepomuk geht es viel besser, aber er ist immer noch kein großer Fan von Menschen und verhält sich sehr panisch. Hier könnte jetzt die Geschichte ein friedliches Ende haben, indem der kleine Kater einen schönen Platz findet und es ihm gut geht bis an sein Lebensende. So kam es aber leider nicht, wie so oft wollten wir einem Tier helfen, haben viel Geld, aber auch sehr viel Zeit investiert (nachts wurde im Wechsel bei ihm Wache gehalten) und am Ende kommt der dicke Ärger! Das sind Geschichten, die ungemein motivieren!

Aber der Reihe nach: Nepomuk wurde, wie schon berichtet, bei Leuten gefunden, die sich nicht trauten, die Katze in ihrem Zustand anzufassen. Also fuhr eine Tierheim- Mitarbeiterin nach Kreuztal und holte das im Sterben liegende Tier ab.

Wir hatten leider sofort den Eindruck, dass es sich hier nicht um eine viel geliebte und gut gepflegte Familienkatze handelt. Der After war mit Bandwurmgliedern übersät und der Kater war sicher kein Tier aus verantwortungsvoller Zucht. Er ist viel zu klein für sein Alter, insgesamt unterentwickelt und hat eine Missbildung, die ihn zwar nicht beeinträchtigt, aber all dies könnte durchaus auf Inzucht hindeuten und auch sein Verhalten spricht nicht dafür, dass er bei Menschen gelebt hat.

Nun bekamen wir am späten Karfreitag – Abend eine E-Mail von einem Landwirt, der einen Hof in der Nähe des Fundortes von Nepomuk hat. Er schrieb uns, dass er auf dem Hof unter anderem einen Siamkater habe, der mit den anderen Katzen im Stall lebt, daher nicht wirklich zahm wäre und seit einigen Tagen nicht gesehen wurde. Deshalb vermutete er, dass es sich bei Nepomuk um seinen Kater handeln könne.

Wir führten gestern ein Telefonat mit dem Herrn in welchem wir versuchten zu klären, ob Nepomuk wirklich sein vermisster Kater ist, da seiner leider nicht gekennzeichnet ist! Zunächst war auch alles gut, bis zu dem Zeitpunkt als wir ihm mitteilten, dass sollte Nepomuk sein Kater sein durchaus einige Kosten für die medizinische Versorgung aufgelaufen wären und er diese erstatten müsse. Das kam nicht gut an. Er wollte nichts bezahlen, nur den Kater zurückhaben, der schließlich noch seine Katzen decken soll. Plötzlich war keine Rede mehr davon, dass der Kater seit einigen Tagen abgängig wäre. Die neue Geschichte lautete folgendermaßen:

Er habe seinen Kater am Abend des 30.03. auf seinem Hof gefunden, genau in dem Zustand, in dem er ins Tierheim kam. Er habe seinen Tierarzt kontaktiert und der habe ihm geraten den Kater in einer Transportbox warm zu halten und mal abzuwarten. So habe er ihn in einer Box in seinen Stall gestellt. Und Mittwoch war er plötzlich weg. Also haben wohl die Finder (oder wir ??) den Kater aus seinem Stall gestohlen. Der Landwirt möchte nun die Daten der Finder haben ansonsten geht er zur Polizei!!

So, da steht man nun und starrt ungläubig das Telefon an.

Das es solche exotischen Dinge wie Datenschutz gibt, war auf diesem Hof noch nicht bekannt und stieß auf großes Unverständnis. Wir hoffen jetzt einfach mal ganz ganz doll, dass Variante 1 der Geschichte stimmt und Nepomuk einfach weg war. Variante 2 wäre schon wirklich schlimm. Es wirft nach unserem Empfinden kein gutes Bild auf einen Menschen, wenn er eine Katze, die im Koma liegt, einfach im Stall sich selbst überlässt.

Aber wahrscheinlich ist Geschichte 2 dann doch nur ein Beweis für die Raffinesse des schlauen Bauern, der auf keinen Fall seine Zeche zahlen will. Seine E-Mail hätte auch sicherlich den Diebstahl schon thematisiert, wenn nur ein Funken Wahrheit daran wäre.

Es ist aber schon etwas ungeschickt, eine Geschichte zu erfinden, um sich einen Vorteil zu verschaffen, man sich dabei selbst aber als empathielosen Tierquäler darstellt. Wir werden sehen, was der Herr noch für gute Einfälle hat. Unsere Meinung aber ist, dass man für sein Tier einstehen muss, auch wenn es Geld kostet.

Wir werden weiter berichten