Doggenrüde Amaris


Seit ein paar Tagen haben wir im Tierheim einen neuen Mitbewohner:
Aramis, ein 1,5 jähriger Doggenrüde im besten Rüpelalter. Eigentlich ist es ja immer traurig, wenn ein Tier bei uns abgegeben wird und sein Zuhause verliert, aber in diesem Fall war es eher ein freudiges Ereignis für den Hund.

 

Vorweg muss man sagen, dass Aramis laut Impfpass schon mindestens drei Vorbesitzer hatte. Er ist sehr dünn, kaum bemuskelt, hat sehr lange Krallen und überall Vernarbungen, über die wir nicht spekulieren wollen. Als er gestern von seinem aktuellen Besitzer ins Tierheim gebracht wurde, fiel sofort auf, dass der Mensch kräftemässig dem Hund überhaupt nicht gewachsen war. Keiner der Vorbesitzer hat sich wohl die Mühe gemacht Aramis etwas beizubringen. Er zerrt an der Leine, zerbeißt jede Leine in Sekunden und zieht einfach in jede Richtung. Wenn man dann sowohl kräftemässig als auch intellektuell überfordert ist und Gewalt als Lösung gut findet, schlägt man einfach mit einer massiven Metallgliederkette auf den Hund ein, um ihn zu parieren. So geschehen vor aller Augen.

 

Nun kam noch dazu, dass Aramis nur auf drei Beinen lief. Das linke Vorderbein schonte er komplett und eine Zehe war auf ca. fünffache Dicke angeschwollen. Die Berührung des Fußes mit dem Erdboden bereitete ihm sichtbar Schmerzen. Dies war dem Besitzer des Hundes wohl schon länger bekannt, die Behandlung stellte aus welchen Gründen auch immer für ihn keine Option da. Angeblich hätte der Hund auch keine Schmerzen (ne, diesen Winter laufen alle Hunde auf 3 Beinen, ist gerade Trend).

 

Unerzogen, nervig, defekt: weg damit. Aramis blieb also bei uns, alles andere wäre auch nicht vertretbar gewesen. Eine genauere Untersuchung zeigte, dass unten in dem verdickten, sehr harten Zeh eine große eiternde Wunde war. Heute wurde Aramis geröntgt. Der Zeh war gebrochen, dies aber schon vor einigen Wochen. Die Bruchenden hatten sich verschoben und alles war mit einer dicken Knochenwucherung völlig schief verwachsen. Eine Knochenspitze bohrte sich nach unten ins Gewebe und verursachte die Wunde unter dem Fuß. Verständlicherweise war jeder Schritt in den letzten Wochen für diesen Hund eine Qual.

 

Aramis wurde sofort operiert und wir hoffen, dass er schnell wieder schmerzfrei laufen kann. Und wenn er gesund ist, wäre es unser Weihnachtswunsch, dass er endlich ein Zuhause bei Menschen findet, die diesem lieben und lustigen Powerpaket mit Herz und Verstand Manieren beibringen und zeigen, dass das Leben auch toll sein kann.

Wenn Sie uns finanziell bei der benötigten Operation und den Behandlungen unterstützen helfen Sie uns sehr! 
Per Überweisung / Einzug

ODER